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■ GEORGIENGespräche suspendiert

Tbilissi (afp) — Der georgische Präsident Swijad Gamsachurdija hat die Suspendierung der Verhandlungen mit der Opposition verkündet. Die am vergangenen Samstag aufgenommenen Gespräche würden nicht wie geplant am gestrigen Montag fortgesetzt, da die Opposition sich weigere, ihre Waffen abzugeben, sagte Gamsachurdija in der Nacht zum Montag auf einer Pressekonferenz in Tbilissi. Der georgische Präsident erneuerte zugleich das Angebot der Regierung, daß die bewaffneten Mitglieder der Opposition, die er als „Putschisten“ bezeichnete, straffrei ausgehen, „wenn sie friedlich ihre Waffen abgeben und nach Hause gehen“. In diesem Fall werde auch der seit vergangenen Mittwoch geltende Ausnahmezustand aufgehoben. Außerdem sei er dann bereit, der Forderung der Opposition zu entsprechen und eine Parlamentssitzung einzuberufen, so Gamsachurdija. Gamsachurdija machte die Opposition für die starke Explosion verantwortlich, bei der am Sonntag abend vor dem Gebäude des georgischen Fernsehens in Tbilissi mehrere Menschen leicht verletzt wurden. Die Ärzte sprachen von zwölf, die Regierung von vier Verletzten. Gamsachurdija erklärte, die Opposition habe „eine Bombe gezündet“, da sie „den Kampf gegen die legale Macht verloren“ habe. „Sie wissen nicht mehr, was sie tun sollen, sie sehen, daß ihnen eine Katastrophe bevorsteht“, sagte er weiter. Gamsachurdija hatte in den vergangenen Tagen wiederholt mit der gewaltsamen Räumung des Gebäudes gedroht. Die Explosion führte kurzfristig zu einer Panik unter den mehreren hundert Menschen, die sich um das Gebäude versammelt hielten. Nach der Explosion kam es zu einem kurzen Schußwechsel zwischen Nationalgardisten und Unbekannten, die sich weiter entfernt postiert hatten. Nachdem mehrere Redner die Menge zur Ruhe aufgerufen hatten, entspannte sich die Lage jedoch wieder. Nach Angaben Gamsachurdijas wurde auch das Gebäude des Landwirtschaftsministeriums von bewaffneten Oppositionellen beschossen.

CSFR

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