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Gefährliche Gullydeckel

■ Kanaldeckelwerfer wegen versuchten Mordes vor Gericht

Dortmund (ap) — Wegen versuchten Mordes und gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr müssen sich seit Montag drei junge Männer vor der Schwurgerichtskammer des Dortmunder Landgerichts verantworten. Die Staatsanwaltschaft wirft den 24 und 25 Jahre alten Angeklagten vor, im April vergangenen Jahres von einer Autobahnbrücke bei Hamm zwei 30 Kilogramm schwere Gullydeckel gezielt auf Fahrzeuge geworfen zu haben. Einer der Deckel traf die Motorhaube eines Wagens, die Fahrerin erlitt einen Schock und Prellungen.

Zu Beginn des auf fünf Tage angesetzten Prozesses erklärte einer der drei Angeklagten, seine Komplizen und er hätten an dem fraglichen Tag nach einem verlorenen Fußballspiel ihrer Mannschaft eine Zechtour durch mehrere Kneipen gemacht. In einem Lokal hätten sie stark alkoholisiert eine Schlägerei angezettelt. Später hätten sie dann in einer Wohnung beschlossen, „noch was zu unternehmen“. Zunächst demolierten die Männer nach Aussage des Angeklagten einige Hinweisschilder. Dann seien sie gezielt zu der Autobahnbrücke an der A2 Oberhausen-Hannover gefahren, führte der Angeklagte aus. Gegen 04.15 Uhr morgens hätten sie „in Hochstimmung und unter Gelächter“ gemeinsam die schweren Gullydeckel auf die Fahrbahn geworfen. Hinterher hätten sie sich darüber unterhalten, was es wohl für ein Gefühl sei, „wenn einem bei Tempo 200 so ein Deckel auf den Schoß fällt“, sagte der junge Mann. In dem Zusammenhang sei dann auch der Satz gefallen: „Da macht man gar nichts mehr.“

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