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UN-Bericht: Deutsche Firma lieferte Reaktoranlage an Irak

Hamburg/New York (dpa) — Aus den von UN-Inspektoren in den vergangenen Woche in Bagdad beschlagnahmten Unterlagen geht nach Informationen des Norddeutschen Rundfunks (NDR) hervor, daß die deutsche Firma Pilot Plant GmbH Anlagen für Kernreaktoren in den Irak exportiert hat.

Die UN-Kommission zur Ermittlung irakischer Massenvernichtungswaffen habe der Bundesregierung entsprechendes Material zur Verfügung gestellt, hieß es. Die Staatsanwaltschaft Darmstadt ermittele gegen dieses Unternehmen. Die Bundesregierung wolle noch in dieser Woche bei der UN-Kommission beantragen, Einblick in alle Unterlagen zu erhalten, die über die Beteiligung deutscher Firmen am irakischen Atomwaffen-Programm Aufschluß geben.

Auf diesem Wege könnte auch geklärt werden, ob und unter welchen Umständen eine von den deutschen Firmen Siemens und MBB entwickelte Methode zur Uran-Anreicherung in den Irak gelangt sei, berichtet der NDR. Nach Informationen der 'New York Times‘ sei eine solche Anlage möglicherweise über Südafrika an den Irak geliefert worden.

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