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Japan verkauft für 116 Milliarden Mark das Superschnellzug-Netz

Tokio (dpa/taz) — Das japanische Verkehrsministerum hat vier Streckennetze für den Superschnellzug „Shinkansen“ sowie dazugehörige Immobilien für rund 9,1 Billionen Yen (rund 116 Mrd. DM) an drei Betreibergesellschaften verkauft. Das bestätigte das beteiligte Unternehmen Jr.Tokai Co. gestern in Tokio. Es hat für seine Anteile 5,9 Billionen Yen bezahlt, die Jr. East Japan & Co. 3,1 Billionen Yen und die Jr. West Japan 970 Mrd. Yen, hieß es beim japanischen Verkehrsministerium.

Ein Teil des Shinkansen-Netzes war bereits im Zuge der 1987 begonnenden Privatisierung der staatlichen japanischen Eisenbahngesellschaft JNR (Japan National Railways) an die drei Betreiber verkauft worden. Japans hochverschuldete Staatsbahn — die mit den Superzügen vom Typ Shinkansen weltweite Bewunderung erworben hatte — war in sechs regionale Passagierbetriebe und eine landesweite Frachtgesellschaft aufgeteilt worden. Die Linien wurden zunächst in einer Holding weiterbetrieben und im Leasing- Verfahren dann den drei Gesellschaften angeboten. Den alten Schuldenberg freilich brauchten die privaten Bahnbetreiber nicht zu übernehmen, er wird weiter von der öffentlichen Hand verwaltetet.

Immerhin: Die neuen Bahnunternehmen schafften es — erstmals seit 30 Jahren — für 1990 einen Gewinn zu erwirtschaften. Das Erfolgsgeheimnis: mehr Service, mehr Züge, höhere Geschwindigkeit oder Luxus gepaart mit Effizienz (s. taz 8.6.91). In Japan beträgt der Bahnanteil am Personenverkehr inzwischen 35 Prozent, in der Bundesrepublik lediglich 6,2 Prozent. Allein in den letzten vier Jahren stieg die Zahl der gefahrenen Bahnkilometer um 20 Prozent; und um ebenfalls 20 Prozent wuchs das Passagieraufkommen.

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