„Ausländer beschützen“

■ 250 beim Plenum im Lagerhaus Schildstraße

250 Menschen drängelten sich am Montag abend im Lagerhaus Schildstraße, um über die Anschläge auf AusländerInnen zu beraten. Mehrere Gruppen wurden gegründet, die die Wohnungen von AusländerInnen beschützen und die Isolation der Asylsuchenden aufheben wollen.

Mehrfach wurde während der Diskussion betont, daß die Initiativen in den Stadtteilen organisiert sein sollten, um persönliche Verbindungen zu den AusländerInnen zu halten. „Wir dürfen die AusländerInnen nicht bevormunden und nicht sauberen, deutschen Wachdienst organisieren“, meinte ein Redner.

Der Ideen, wie AusländerInnen beschützt oder sich gemeinsam mit Deutschen selbst schützen könnten, gab es viele: Es wurde über Mahnwachen diskutiert, die sich symbolisch und kurzfristig vor den Übergangswohnheimen aufstellen könnten. Andere befürworteten, regelmäßig Patrouille zu gehen und Telefonketten in der Nachbarschaft zu organisieren, die bei Gefahr ausgelöst würden.

Eine Debatte entspann sich an der Frage, ob es politisch sinnvoll sei, größeres Engagement vom Staat zu verlangen. Kann die Polizei AusländerInnen beschützen, will sie es, tut sie es? Eine Rednerin meinte, daß der Schutz der Wohnheime in erster Linie eine Sache der Polizei sei und die Szene diese Funktion nicht übernehmen könne. Auch Ideen für größere Projekte wurden entwickelt: Warum nicht zum Karnevalsbeginn am 11. November einen antirassistischen Umzug organisieren?

Aktivitäten und Termine werden am Montag, den 14. Oktober im Lagerhaus zusammengetragen. och