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Auch Brot wird knapp

■ In Teilen der UdSSR jetzt nur auf Lebensmittelkarten

Moskau (dpa/vwd) — Die Versorgungslage in der UdSSR wird zunehmend kritischer. In der Region um die sibirische Stadt Tschita mußte nach einem Bericht der Nachrichtenagentur 'Tass‘ Brot rationiert werden, weil es inzwischen genau so rar geworden ist wie Milch, Fleisch, Zucker und Nudeln. Tschita erlebte damit eine traurige Premiere in der Sowjetunion, denn Brot auf Karten, das hat es bisher nirgendwo gegeben. Ganz im Gegenteil: Brot galt in Sowjetunion als das Nahrungsmittel, was es immer noch irgendwo zu kaufen gab.

Experten führen den Mangel auf die völlig veralteten Brotfabriken, aber auch auf ständige Unterbrechungen in der Strom- und Wasserversorgung zurück. Außerdem sei die Nachfrage nach Brot in letzter Zeit gestiegen, weil es kaum noch etwas anderes an Lebensmitteln zu kaufen gibt.

Die örtlichen Funktionäre fanden jedoch mal wieder einen Sündenbock: Die Presse und das Fernsehen seien für die Misere verantwortlich, die am Sonntag die KäuferInnen zu Zehntausenden vor die Läden trieb, wo sie stundenlang anstanden. Die Panikkäufe hätten erst eingesetzt, nachdem über die katastrophalen Zustände berichtet worden sei, so die Funktionäre.

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