: Harte Drinks aus der Mutterbrust
Ein Säugling kann Alkohol in Muttermilch schmecken und reagiert beim Stillen sofort durch häufigeres Saugen an der Brust. Dennoch nimmt er insgesamt weniger Milch zu sich, als wenn seine Mutter nüchtern geblieben wäre. Dies haben die Forscher Julie A. Mennella und Gary Beauchamp vom „Monelle Chemical Senses Center“ in Philadelphia herausgefunden. Beim Stillen nimmt der Säugling etwa drei Prozent der Alkoholmenge zu sich, die Mama vorher getrunken hat. Der Drink der Mutter geht nicht spurlos an den Kleinen vorüber. Nach Meinung der Wissenschaftler ist der Säugling eher frustiert als beglückt vom neuen Geschmack. Der Alkohol führe zu einer verminderten Produktion von Muttermilch und hemme das Einschießen der Milch zu Beginn des Stillens. Das Kind müsse mehr saugen, um satt zu werden. Die Forscher fanden außerdem Hinweise für ein verändertes Schlafmuster der Säuglinge. Sie nicken tagsüber häufiger ein und schlafen nachts nicht durch.
(Foto: Brigitte Kraemer/Antrazit)
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