Krümmel-Monster blockiert

Hamburg (dpa) — Mit einer Blockade des AKWs Krümmel an der Elbe bei Hamburg haben Bürger- und Umweltschutzinitiativen am Mittwoch ihrer Forderung nach Schließung des Reaktors Nachdruck verliehen. Die Demonstranten versperrten zeitweise das Haupttor mit zwei Bussen und hißten an einem Strommast zwischen dem Atomkraftwerk und dem benachbarten Atomforschungszentrum (GKSS) eine Totenkopffahne.

Anlaß der bereits seit Monaten andauernden Proteste ist die überdurchschnittlich hohe Rate von Leukämieerkrankungen bei Kindern in den Dörfern der Umgebung. Zur Verhütung weiterer Erkrankungen müßten alle Atomanlagen stillgelegt werden, erklärten die Initiativen. Den schleswig-holsteinischen Energieminister Günther Jansen (SPD) forderten die Protestgruppen auf, eine Kommission unabhängiger Wissenschaftler einzusetzen, die alle Betriebsdaten des Reaktors und der GKSS einschließlich anonymer Krankenakten überprüfen solle. Dabei müsse der Zusammenhang zwischen den beiden Atomanlagen und Leukämiefällen untersucht werden.