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Napalmbomben auf kurdische Dörfer

■ Türkische Luftwaffe greift erneut kurdische Gebiete im Nordirak an/Angeblich Stellungen der PKK bombardiert/ Dörfer liegen in alliierter Sicherheitszone

Zahko/Ankara (afp) — Die türkische Luftwaffe hat am Freitag morgen fünf kurdische Dörfer im Nordirak bombardiert und dabei offensichtlich auch Napalm eingesetzt. Mindestens drei Menschen wurden nach Angaben eines 'afp‘-Korrespondenten getötet und 35 weitere verletzt. Der türkische Ministerpräsident Mesut Yilmaz sprach von einem Angriff der Luftwaffe auf „Stellungen“ der Kurdischen Arbeiterpartei (PKK). In das Krankenhaus der nordirakischen Stadt Zahko, 15 Kilometer von der türkischen Grenze entfernt, wurden neun Menschen, darunter drei Kinder, mit schweren Brandverletzungen an den Armen und im Rücken eingeliefert. Die Ärzte bezeichneten ihren Zustand als kritisch. Weitere 26 Leichtverletzte konnten das Krankenhaus im Laufe des Tages wieder verlassen.

Bei den fünf betroffenen Dörfern handelt es sich um Banik, Schilan, Siar, Suria und Begowa. Sie liegen auf einem Gebiet im Irak, das sich bis zu 30 Kilometer südlich der türkischen Grenze erstreckt und von den drei Städten Zahko, Dohuk und El Amadiah begrenzt wird. Die Region ist Teil der von den Alliierten im April eingerichteten Sicherheitszone. Der Dorfälteste von Banik sagte einem 'afp‘-Korrespondenten, sechs türkische Flugzeuge hätten zwischen 7.30 und 10.45 Uhr (Ortszeit) sechs Napalmbomben über der Ortschaft abgeworfen. Er fügte hinzu, daß er rund um sein Dorf noch nie bewaffnete Männer oder Mitglieder der Kurdischen Arbeiterpartei (PKK), die für ein unabhängiges Kurdistan kämpft, gesehen habe. Der türkische Ministerpräsident Mesut Yilmaz hatte in Ankara erklärt, die Luftwaffe habe „Stellungen“ der PKK bombardiert und sei dabei sieben Kilometer tief in irakisches Gebiet eingedrungen. Acht türkische Flugzeuge hätten die irakische Grenze südlich von Cukurca überflogen und ihre Bomben über dem Nordirak abgeworfen. Yilmaz hatte die Operation nach eigenen Angaben am Donnerstag abend genehmigt.

Es war das zweite Mal seit August, daß die türkische Regierung einen Luftwaffenangriff auf irakischem Territorium zugab. Vom 5. bis 12. August war die türkische Armee erstmals seit dem Ende des Golfkriegs gegen Kurdensiedlungen im Norden des Iraks vorgegangen. Bei den Bombardierungen kamen nach nichtamtlichen Angaben zahlreiche Zivilisten ums Leben.

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