piwik no script img

Angriffe auf Asylbewerber nehmen zu

■ Bremer Türke mit Messer verletzt / Spezielle Statistik in Niedersachsen

In der Nacht zum Montag wurde in Bremen ein 53jähriger Türke mit einem Messer angegriffen. Der Mann war nach einem Gaststättenbesuch in der Sebaldsbrücker Heerstraße von einem jungen Deutschen angesprochen und nach seiner Nationalität gefragt worden. Darauf hatte der Deutsche ein Messer gezückt und den 53jährigen in den Oberarm gestochen. Der Täter entkam unerkannt.

Die Zahl der Anschläge auf Asylsuchende nimmt in Niedersachsen immer mehr zu. Das geht aus einer wöchentlich erstellten Polizeistatistik hervor, die das niedersächsische Innenministerium seit den Ereignissen in Hoyerswerda eigens führen läßt.

In Nienburg an der Weser hatten Unbekannte in der Nacht zum Montag einen Brandsatz in die Küche eines Wohnheims geworfen. Da das Feuer offenbar nach kurzer Zeit von selber erlosch, entstand lediglich geringer Sachschaden. Verletzt wurde niemand. In Twistringen im Kreis Diepholz warfen vier Unbekannte Fensterscheiben einer Unterkunft für Asylbewerber ein und beschimpften die jugoslawischen Bewohner. Als sich deutsche Anwohner beschwerten, flohen die Täter.

Seit Freitag hat die Polizei bereits 22 ausländerfeindliche Handlungen in Niedersachsen registriert. In der vergangenen Woche gab es insgesamt 55 Aktionen gegen Asylsuchende, nachdem es in der Vorwoche 24 gewesen waren. Die Straftaten reichen von schwerer Körperverletzung und Brandanschlägen bis zu ausländerfeindlichen Schmierereien.

dpa

Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen

Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen