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Der »Mexikaner«

■ Hochzeitsmahl für einen Stamm von 25 Personen

Damit er zum wirklichen Gaumenschmaus wird, seine Brühe mundet, sein Fleisch zart, seine »Kraknie« (Huhn) butterweich wird, seine Kräuter ihm die Würze geben, seine Gemüse »michto à la créave« (gut zu essen) sind, müssen Sie, bevor sie diese Hochzeit für einen Stamm von 25 Personen ausrichten, folgendes zur Hand haben:

3 Kilo Rindfleisch (Hüftstück)

1 Markknochen

1 Kilo Rippenstück

1 Kilo Kalbsbrust

In einem Netzbeutel gut verschlossen:

2 geschmorte und ausgenommene Hühner (mit Magen)

3 Pfund Karotten

1 Kilo Steckrüben

1 Bund gemischter Kräuter:

Thymian, Lorbeer, Petersilie, Fenchel

1 gepreßte Knoblauchzehe.

In ein kleines Siebtuch gibt man: 3 große, mit drei Gewürznelken gespickte Zwiebeln, 6 wilde, getrocknete und zerkleinerte Spargelstangen sowie 5 in kleine Stücke geschnittene Selleriestangen.

Sobald der »Mexikaner« fertiggekocht ist, muß das Siebtuch entfernt werden, damit die Bouillon keinen bitteren Geschmack annimmt.

Außerdem benötigt man 1 Kilo Lauch. Er muß so fein geschnitten werden, daß die Stücke gewissermaßen in all dem, was zu einem gut gelungenen »Mexikaner« gehört, verschwinden.

Schließlich noch 5 Maiskolben und

2 Kilo nicht zu große Kartoffeln.

Das ist alles.

(Rezepte aus: Pierre Derlon Die geheime Heilkunst der Zigeuner, Sphinx, Basel, 1981)

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