: BND stritt sich um Schalcks falsche Papiere
Bonn (dpa) — Im Bundesnachrichtendienst (BND) hat es Differenzen über die Ausstellung falscher Papiere für den ehemaligen DDR-Devisenbeschaffer Alexander Schalck- Golodkowski nach dessen Flucht in die Bundesrepublik gegeben. Der Leiter der operativen Abteilung des BND, Volker Foertsch, erklärte am Donnerstag vor dem Schalck-Untersuchungsausschuß in Bonn, er habe es für verkehrt gehalten, dem Ehepaar Schalck die falschen Papiere auszustellen. Dies sei zunächst zwar berücksichtigt worden, in seiner Abwesenheit habe der damalige BND- Chef Hans-Georg Wieck am 12. Februar 1990 seine Haltung jedoch geändert und der Aushändigung der Papiere auf den Mädchennamen der Schalck-Ehefrau, Gutmann, zugestimmt. Nachdem er später Bedenken gegen den Schritt geäußert habe, so Foertsch, sei der ursprüngliche Plan, die Papiere auf ein halbes bis ein Jahr zu begrenzen, aufgegeben und die Ausweise seien kurz nach der Wahl zur DDR-Volkskammer am 18. März wieder eingezogen worden.
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