: Kontrolle ist besser
■ DSB beschließt neues Dopingkontrollsystem
Frankfurt/Main (dpa/taz) — Zum 1. Januar 1992 beschloß das Präsidium des Deutschen Sportbundes (DSB) in Frankfurt/Main die Einführung eines neuen Systems bei Dopingkontrollen außerhalb der Wettkämpfe. Welches, darüber ist man sich allerdings noch nicht völlig im Klaren. Mit großer Wahrscheinlichkeit wird sich der DSB jedoch dem Beispiel des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV) anschließen und die Durchführung der Probenentnahme in die Hände der TÜV- Tochter „German Control Warenprüfungs-GmbH“ übergeben. Allerdings wird derzeit auch noch eine sportinterne Lösung diskutiert. Für das kommende Jahr sind im DSB-Bereich rund 4.000 Trainingskontrollen geplant.
Als „wenig hilfreich“ bezeichnet das DSB-Präsidium erbost die derzeitigen Stellungnahmen von Bonner Sportpolitikern und die Entsendung eines „Blauen Briefes“ durch das Bundesinnenministerium an die Sportverbände. Die zehnprozentige Sperre von Sportfördermitteln durch den Sportausschuß im Bundestag, die vom Haushaltsausschuß erst einmal bis Mitte November zurückgestellt wurde, stieß bei den DSB-Oberen auf Unverständnis und ignoriere zudem die konsequente Anti-Doping-Strategie des DSB. In zwei Briefen an Bundesinnenminister Schäuble will Hansen den Stand der Entwicklung erläutern. Allerdings kann der DSB nur Empfehlungen an seine Mitgliedsverbände aussprechen und hat auf die Umsetzung durch deren Präsidien dann keinen Einfluß mehr. Bis zum 6. November haben die Fachverbände noch Zeit, dem Sportausschuß ihre Anti-Doping-Konzepte vorzulegen und die Gefahr der Sperre über 18,4 Millionen DM abzuwenden.
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