: Vierbeinige Pharma-Fabriken: Die Kuh als Bio-Reaktor
Ende des Jahrhunderts könnten viele unserer Pharmazeutika aus vierbeinigen Fabriken kommen, Landwirte könnten zu „Pharmern“ werden. Experimente in England und Holland haben gezeigt, daß transgenetische Tiere — etwa Kühe mit zusätzlichen fremden Genen — mit ihrer Milch Medizin abgeben. Dem Bullen Herman an der Universität Leiden wurde die genetische Sequenz von menschlichem Lactoferin, einem natürlichen Antibiotikum, transferiert — die von ihm gezeugten Kühe produzieren nun große Mengen dieses Antibiotikums. Englische Forscher erzielten ähnliche Ergebnisse mit menschlichen Proteinen — ihre Versuchsschafe gaben mit jedem Liter Milch 35 Gramm eines bestimmten Proteins ab. „Wir glauben“, so die Forscher, „daß unsere Ergebnisse die Möglichkeit bestätigen, Säugetiere als Bio-Reaktoren zu nutzen.“ ('New Scientist‘, Nr.1.791.) „Pharming“, so die Wissenschaftler, könnte in Zukunft den Bau von aufwendigen, hoch sterilen Bio-Tech-Fabriken überflüssig machen. Foto: D. Gust
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