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US-Army plant Standort-Schließung

■ ÖTV befürchtet über 1.000 Entlassungen in Bremerhaven und Garlstedt

Seit Donnerstag wird auf der Führungsebene der US-Army in Bremerhaven ein konkreter Plan für die Auflösung der beiden norddeutschen US-Standorte Garlstedt und Bremerhaven erarbeitet. Die ÖTV sieht damit den Tag der Entlassung für die über 1.000 Zivilangestellten der US-Army näherrücken.

Dies wurde gestern jedoch sowohl von der US-Army in Bremerhaven als auch von ihrer europäischen Zentrale in Kaiserslautern gegenüber der taz dementiert. „Schließungspläne werden zur Zeit in allen US-Standorten erarbeitet“, sagte die Kaiserslauterner US-Army-Sprecherin Hilde Patton, „denn für den Fall, daß das Pentagon die Schließung eines Standorts anordnet, sollen die Auflösungspläne bereits fertig in der Schublade liegen.“ Und Frank Shirar, Presseoffizier der Bremerhavener US-Kaserne, sieht in der Schließungsplanung lediglich eine „Vorbereitung auf alle Möglichkeiten“

Auch Erich Schmidt-Eenboom vom bayrischen „Forschungsinstitut für Friedenspolitik“ weiß von Informanten aus den Reihen der US-Army, daß derzeit an fast allen deutschen US-Standorten Schließungspläne erarbeitet werden. Dabei würden auch die finanziellen Auswirkungen durch Verkauf von Grundstücken und Wohnungen aufgelistet, um dem Pentagon eine Entscheidungshilfe für die Standortschließungen zu geben.

„Die Militärgemeinde Bremerhaven wird eine äußerst wichtige Rolle in diesem Schließungsprozeß in Norddeutschland spielen“, heißt es in einem internen Memorandum der US-Army in Bremerhaven, das auch der ÖTV zugegangen ist. Ziel der zu erarbeitenden Schließungspläne sei es, „zukünftige Abzugsverfahren so reibungslos und schmerzlos wie möglich zu machen“.

Sicher ist in Norddeutschland bereits die Auflösung der letztenkleinen US-Stützpunkte mit atomaren Kurzstreckenraketen. Doch auch über den weitgehenden Abzug der US-Army aus Garlstedt und Bremerhaven wird seit Anfang letzten Jahres immer wieder spekuliert — jedoch nicht über die völlige Auflösung dieser Standorte. Das Institut für Friedenspolitik geht davon aus, daß Garlstedt auch nach einem Truppenabzug als Umschlagsplatz für schnelle Einsätze im Nahen Osten erhalten bleiben soll. Und eine Rückgabe des 0,4 Hektar großen amerikanischen Hafenbereichs in Bremerhaven mit der angrenzenden Carl-Schurtz-Kaserne sei unwahrscheinlich.

Bremerhavens Bürgermeister Heinz Brandt wandte sich gestern gegen „die fortgesetzte Unterbreitung von Gerüchten“ über den Abzug der US-Truppen. Er verlasse sich völlig auf die „engen, fortgesetzten und von gegenseitigem Vertrauen geprägten traditionell guten Beziehungen zu den amerikanischen Dienststellen“. Ase

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