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Apartheidgegner suchen neue Strategie

Durban (afp) — Mit mehr als 300 Delegierten hat wenige Wochen vor den Mehrparteiengesprächen über die Zukunft Südafrikas am Freitag in der südafrikanischen Hafenstadt Durban der „Patriotische-Front- Kongreß“ der Anti-Apartheid-Organisationen begonnen. Unter der Regie der beiden größten Schwarzen- Bewegungen in Südafrika, des Afrikanischen Nationalkongresses (ANC) und des Panafrikanischen Kongresses (PAC), wollen die Vertreter von insgesamt 86 Organisationen eine gemeinsame Linie für die Verfassungsgespräche mit der Regierung abstimmen und sich zu einer „Patriotischen Front gegen das System der Apartheid“ zusammenschließen. Hauptthema war gestern die Einrichtung einer Übergangsregierung in Pretoria. Darüber hinaus geht es um die Einberufung einer verfassungsgebenden Versammlung zur Ausarbeitung eines demokratischen Grundgesetzes. Sie soll nach übereinstimmendem Willen von ANC und Regierung noch vor Ende des Jahres einberufen werden. Vor der Konferenz war die einheitliche Front der Anti-Apartheid-Bewegungen durch einen Streit zwischen ANC, PAC und der radikalen „Azanischen Volksorganisation“ (Azapo) aufgebrochen. Die Azapo beschuldigte einige auf der Konferenz vertretene Gruppierungen, gemeinsame Sache mit Pretoria zu machen, und weigerte sich, mit diesen zusammenzuarbeiten. Die Inkatha-Freiheitspartei von Mangosuthu Buthelizi, Hauptrivale Nelson Mandelas, war erst gar nicht eingeladen worden, weil diese die Idee einer „patriotischen Front“ von Anfang an zurückgewiesen hatte.

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