„Ohne Ausländer wäre Deutschland ärmer“

Bonn (ap/taz) — Bundesarbeitsminister Norbert Blüm (CDU) hat ausländischen Arbeitnehmern in der Bundesrepublik für ihren Beitrag am Aufbau gedankt und die Deutschen aufgefordert, sich jeder Ausländerfeindlichkeit zu widersetzen. „Ohne ausländische Arbeitnehmer wäre Deutschland ärmer“, sagte Blüm gestern aus Anlaß des 30. Jahrestages der Unterzeichnung der ersten Verträge über die Anwerbung türkischer Arbeitnehmer. Von den jetzt rund zwei Millionen Gastarbeitern sind 616.000 aus der Türkei.

„Wir haben diese Menschen gerufen. Sie wurden von uns eingeladen, weil wir händeringend Arbeitskräfte suchten“, erinnerte der CDU-Politiker. „Ganze Branchen und Wirtschaftszweige würden lahmgelegt, wenn die ausländischen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer unser Land verließen. Unsere Sozialversicherungssysteme wären akut gefährdet“, gab Blüm zu bedenken. Er wies außerdem darauf hin, daß inzwischen viele Ausländer in ihre Heimatländer zurückgekehrt und dort „gute Botschafter für Deutschland“ seien. „Unser Land, das als eines der größten Exportländer wie kaum ein anderes auf Weltoffenheit und Toleranz angewiesen ist, verdankt seinen guten Ruf in aller Welt auch diesen Menschen.“ itz