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Starker Protest-betr.: "Fehlt nur die Lunte am Pulverfaß", taz vom 22.10.91

betr.: „Fehlt nur die Lunte am Pulverfass“, taz vom 22.10.91

Mit Erstaunen haben ich o.a. Artikel von Herrn Werner Raith gelesen. Abgesehen von Stil- und Formbemerkungen, bei denen ich mich hier nicht aufhalten will, möchte ich die Gefühle meines starken Protestes ausdrücken.

Nicht nur ist dieser Artikel mit Vorurteilen und Voreingenommenheiten unterwandert, die weder den wirklichen Tatbestand noch die reellen italienischen Einsichten widerspiegeln, sondern er scheint auch die Diplomatie meines Landes diskreditieren zu wollen, die längst wie die der anderen europäischen Partner beschäftigt ist, die in Jugoslawien ausgebrochene arge Krise zu schlichten.

Ich beziehe mich insbesondere auf den letzten Teil des genannten Artikels und auf die Mutmaßungen des Herrn Raiths über die angeblich deutsch-italienischen gegensätzlichen Ansätze in diesem Gebiet.

Dagegen muß ich auf das gemeinsame Verhalten unserer beiden Länder hinweisen, nicht nur innerhalb der EG, sondern auch in den bilateralen Beziehungen, wie es sich aus der in Venedig am 14./15. September 1991 stattgefundenen Versammlung gezeigt hat, in deren Verlauf es möglich gewesen ist, einen Schluß großer Nützlichkeit für die jugoslawische Krise zu erreichen.

Ich möchte unterstreichen, daß die Behauptungen des Herrn Raith völlig grundlos und unberechtigt sind, zumal es mir, im Gegensatz zu seinen Anspielungen, überhaupt nicht bekannt ist, daß er jemals Kontakt mit Diplomaten des italienischen Außenministeriums gehabt hat. [...] Marcello Guidi, Botschafter der Italienischen Republik, Bonn

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