: Einfache Antwort-betr.: Asyl
betr.: Asyl
Wie auch immer das Problem Asylbewerber angegangen wird, wirklich nachgedacht darüber hat bislang offenbar niemand. Auf der einen Seite machen sich Säufer und anderes mieses Volk über Ausländer her, stecken Kinder in Brand — auf der anderen Seite hat man fromme Sprüche parat und meint, Appelle an die Bevölkerung und Grundgesetzänderungen würden die bestehenden Schwierigkeiten beseitigen.
Doch hierdurch wird weder der Fremdenhaß beseitigt noch wird das Asylantenproblem gelöst.
Um ein Problem zu lösen, muß man die Wurzel des Übels erkennen. Ergo sollte man sich nicht fragen, wie wir die Asylanten loswerden, sondern weshalb und woher so viele kommen. Die Antwort hierauf ist einfach, denn sie kommen zweifelsohne aus armen Ländern, und sie kommen, weil sie Angst und/oder Hunger haben.
Bei genauerem Hinsehen fällt auf, daß viele der Staaten, aus denen sie fliehen, von deutschen Politikern mit nicht unerheblicher Entwicklungshilfe bedacht werden. Von dieser Entwicklungshilfe kaufen die Machthaber dieser Staaten, nachdem sie einen Teil ihrer Zinsschulden an die Bundesrepublik beglichen haben, moderne Waffen von uns, mit denen sie ihrem Volk einheizen.
Das kommt dann zu uns.
[...] Fragt man, weshalb denn trotz dieses Wahnsinns alljährlich neue Schecks an diese Diktatoren und Pseudodemokraten überreicht werden, stellt man überrascht fest, daß so manch ein Politiker in deutschen Landen viel Geld fürs Nichtstun als Aufsichtsrat einer Rüstungsfirma erhält. Oder als Aufsichtsrat eines Rohstoffimporteurs, der von den Regierenden dieser armen Nationen Rohstoffe zum Bruchteil des Preises erhält, den er bei anderen Lieferanten zu zahlen hätte. Nun wissen wir mehr.
Dürften unsere Politiker den Kollegen in den Staaten, aus denen massenweise Asylanten kommen, die Schecks nur überreichen, wenn diese die Menschenrechte beachten und die überreichten Gelder nachweislich im vollen Umfang für eine sinnvolle Infrastruktur ausgeben, hätten wir das Asylantenproblem gelöst. Manfred Fenn, Wedel/Holstein
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