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Özal lehnt Gespräche mit Kurden ab

Ankara (afp) — Der türkische Staatspräsident Turgut Özal hat erneut Verhandlungen mit den kurdischen Rebellen in seinem Land abgelehnt, solange diese nicht der Gewalt abschwören. Solange die Waffen nicht schwiegen, könne es keine Lösung für das Kurdenproblem in der Türkei geben, sagte Özal in einem Gespräch mit türkischen Journalisten und dem 'afp‘-Korrespondenten in Ankara. Die Türkei könne sich nicht an einen Tisch mit „Terroristen“ setzen, sagte der Staatschef, nachdem die verbotene Kurdische Arbeiterpartei (PKK) am Dienstag im BBC der Regierung Gespräche angeboten hatte, wenn sie „ihre auf der Gewalt beruhende Kurdenpolitik ändert“. Das Vermittlungsangebot, das der Führer der Patriotischen Union Kurdistans im Irak (PUK), Dschalal Talabani, zuvor gemacht hatte, lehnte Özal ab. Talabani hatte versprochen, sich dafür einzusetzen, daß die PKK keine Angriffe mehr auf türkischem Boden unternimmt. In einem Interview Mitte Oktober hatte Özal noch die Hoffnung ausgedrückt, eine „rationale Lösung“ für das Kurdenproblem zu finden. Am Mittwoch regte er eine „nationale Debatte“ über die Kurdenfrage an. Dabei dürfe auch das Thema Föderation nicht ausgespart bleiben, von dem die PKK spreche, selbst wenn seine Regierung eine solche Staatsorganisation nicht befürworte, unterstrich der Präsident.

Zwei Häftlinge, die des Mordes an zwei türkischen Generälen im Januar und Mai dieses Jahres angeklagt wurden, sind dem Zentralgefängnis von Ankara entkommen. Wie die Polizei am Mittwoch abend mitteilte, nutzten die mutmaßlichen Führungsmitglieder der linksextremen Dev- Sol den „Tag der offenen Tür“, der anläßlich des Nationalfeiertags in der Türkei am Dienstag veranstaltet wurde. Die Flucht der beiden Gefangenen sei erst beim Abendappell von den Wärtern bemerkt worden, hieß es. Bei den Ausbrechern handelt es sich um Ibrahim Bingol, der am 31.Januar 1991 Armeegeneral Hulusi Sayin ermordet haben soll, und Lutfi Topal, der am 23. Mai den Divisionsgeneral Ismail Selen getötet haben soll.

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