Ringnotizen

■ Neues aus dem Umland: Jägerei in der Schorfheide / Polizei Land Brandenburg organisiert / Brandenburg: Leitlinien für die Energiewirtschaft

Bei der ersten Großjagd im ehemaligen Staatsjagdgebiet der SED-Oberen, der Schorfheide im Norden von Berlin, haben rund 200 Jäger aus den alten und den neuen Bundesländern am Wochenende insgesamt 86 Stück Wild erlegt. Stärkster Hirsch war ein 16-Ender, der am Trämmersee geschossen wurde, dem einstigen Jagdrevier von Günter Mittag. Sprecher der Jagdgesellschaften bezeichneten das Ergebnis als enttäuschend. Die Abschuß-Zahlen seien weit unter den Erwartungen geblieben. Offenbar sei die „Wilddichte“ in der Schorfheide doch nicht so hoch wie oftmals angenommen. Von einem Wildbestand, der beim Zehnfachen dessen liege, was für die Natur tragbar sei, könne jedenfalls keine Rede mehr sein.

Die Polizei des Landes Brandenburg ist am Freitag neu organisiert worden. An die Stelle der früheren Bezirkspolizeibehörden sind fünf Polizeipräsidien mit Sitz in Potsdam, Oranienburg, Eberswalde/Finow, Frankfurt/Oder und Cottbus getreten. Zusätzlich gibt es ein Wasserschutzpolizeipräsidium in Potsdam. Die bisherigen 44 Polizeikreisämter wurden durch 21 sogenannte Schutzbereiche ersetzt, die für durchschnittlich 100.000 Einwohner zuständig sind. Darüber hinaus werden für jeweils 7.000 Einwohner Polizeiposten und Revierdienste eingerichtet.

Ohne länger auf Eckdaten aus Bonn zu warten, sollten möglichst noch in diesem Jahr für das Land Brandenburg durch das Wirtschafts- und das Umweltministerium Leitlinien für die Energiewirtschaft beschlossen werden. »Die Kohle ist und bleibt das Rückgrat der Region«, betonte Brandenburgs Ministerpräsident Stolpe. Der brandenburgische Provisorische Braunkohlenausschuß geht davon aus, daß von den bisher fünf Förderräumen im Niederlausitzer Revier zwei über das Jahr 2000 hinaus für den Energiemarkt erhalten bleiben müssen. Das betreffe die Tagebaue Cottbus-Nord und Jänschwalde sowie Welzow-Süd und Greifenhain. Für die übrigen Abbaugebiete Calau, Senftenberg und Lauchhammer würden Sanierungskonzepte angestrebt. Ein Hinauszögern der Entscheidungen hätte weitere Entlassungen auch im Automatisierungsanlagenbau und anderen Cottbuser Unternehmen zur Folge, die auf Investitionsaufträge von der Kohle angewiesen seien.