: Die Drogenpolitik hat kläglich versagt
Ich beobachte schon seit Jahren die Drogenszene in unserer Stadt und muß sehr zu meinem Bedauern feststellen, daß für den Betroffenen keine konkrete Hilfe in Sicht ist, obwohl die Politiker das Thema Drogensucht bzw. die Drogenproblematik des öfteren aufgreifen.
Soforthilfe für einen Fixer, der den Willen hat, von der Sucht wegzukommen, ist von staatlicher Seite nicht gegeben. Das oft monatelange Warten auf einen Therapieplatz hat zur Folge, daß der Betroffene erst einmal so weitermacht wie bisher.
Suchtkranke sind nicht kriminell, sie werden kriminalisiert durch die Sucht nach der Droge.
Das, was von den Politikern, Staatsanwälten und Richtern seit Jahrzehnten praktiziert wird, ist unmenschlich. Statt konkrete Hilfe anzubieten, werden Betroffene immer wieder in den Knast gesteckt, wo man der Sucht nicht entrinnen kann. Solange Drogensüchtige weiterhin isoliert werden, so lange gibt es auch Drogen im Knast. Härtere Strafen und Kontrollen im Vollzug ändern nichts an der jetzigen Situation.
Man spricht von Demokratie und Menschenrechten, Justizsenatorin Jutta Limbach redet in Talk-Shows von Menschenwürde. Hat denn ein Fixer kein Recht auf ein menschenwürdiges Leben? M. Hermes, Berlin 44
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