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Gefälschte Bio-Produkte

Düsseldorf (dpa) — Einen schwunghaften Handel mit falschen Bio-Produkten aus angeblich „kontrolliertem ökologischen Landbau“ betrieb ein 45jähriger Bauer vom Niederrhein.

Die Zöllner der Oberfinanzdirektion (OFD) Düsseldorf wiesen dem Landwirt zusammen mit ihren niederländischen Zollkollegen nach, mindestens 16 Tonnen geschälten Hafer, fünfeinhalb Tonnen Gerste und zweieinhalb Tonnen Roggen aus normal-gespritzem holländischen Anbau eingeschmuggelt und im Rheinland als Öko-Produkte an Bäckereien, Bio-Läden und Privatkunden verkauft zu haben. Und weil das Geschäft so gut lief, dazu gleich noch 325 Kilo Haselnüsse und 160 Kilo Sonnenblumenkerne — ebenfalls nicht aus ökologischem Anbau.

Dem Bauern war letztendlich sein eigener Geiz zum Verhängnis geworden. Er hatte nämlich für das Getreide keine Einfuhrumsatzsteuer zahlen wollen. Jetzt muß der 45jährige rund 20.000 Mark an Abgaben nachzahlen; außerdem ist ein Strafverfahren wegen gewerbsmäßigen Schmuggels gegen ihn eingeleitet.

Der Öko-Anbauverband, dem der Landwirt angehört, wird ihn wohl ausschließen. Ein Sprecher der Landwirtschaftskammer Rheinland meinte, daß so ein „schwarzes Schaf“ schnell die ganze Öko-Branche in Verruf bringen könnte. Der Pressesprecher der OFD Düsseldorf, Schlautmann, sagt: „Wir vermuten, daß das kein Einzelfall ist.“

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