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Stadtmitte

■ Wie's bleibt

Wie's bleibt

In den Zentren der Macht wie denen der Ohnmacht werden Sprachen gesprochen, die einerseits mit allen nur möglichen in der Geschichte Effekt gemacht habenden Konventionen, für mich leere, vom auf Ausgleich bedachten System jedoch sofort besetzte Räume produziert. Einigkeit und Recht und Freiheit. Der zentrale, jedes Ausweichen unmöglich machende Satz. Diese Einigkeit des selbstbestimmten Individuums mit der Fremdbestimmung durch eine Struktur, dessen Interesse an Wachstum nur durch Expansion zu befriedigen ist. Die Geschichte der DDR ist plötzlich Teil der Nachkriegsexistenz der Bundesrepublik Deutschland. Der 40jährige Kompromiß, diesen 200 Kilometer breiten Streifen Land als real-ideologische Pufferzone der Sowjetunion zu installieren, daß dieser Staat dergestalt Unionsrepublik und ökonomisch vollständig abhängiges Bundesland gleichzeitig war, bewirkt schreiendes Schweigen als Ausdruck des Rechts und die Freiheit, langsam zu sein, selbstbestimmt und wissend, daß die modernen Systeme über die Stufen der Selbstregenerationen in virologischem Space völlig andere Dimensionen ver-handeln. Dazu habe ich zwar eine Sprache, sprechen kann ich sie jedoch erst, wenn ich ihr jene Gestalt zu geben vermag, die frei von Vorurteilen ist. Die Frage der Redaktion, ob ich einen Text schreiben könnte über das, was jetzt, nach zwei Jahren, den Osten vom Westen trennt, kann ich nur mit nein beantworten.

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