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"Am Anfang war Erziehung"-betr.: "Karrikatur von Herrn/Frau Mehren in der taz vom 4.11.91 (Die Wahrheit)

betr.: „Karikatur von Herrn/Frau Mehren in der taz vom 4.11.91

(Die Wahrheit)

Ich glaubte, meinen Augen nicht zu trauen. [...] Man sah ein Krokodil auf der Anklagebank, die Augen demutsvoll geschlossen, Verteidiger, Richter und Zuschauer waren Schafe. Der Verteidiger plädiert: „Seine schwere Jugend verhinderte, daß er je ein nützliches Mitglied der Herde werden konnte.“

Was lernen wir daraus? 1.Die dummen Schafe sehen nicht die Bestie, obwohl sie noch einen Knochen in der Tasche hat, sondern lassen sich von der „humanen Gefühlsduselei“ des Verteidigers einlullen.

2.Ein Krokodil war nie Mitglied der Gesellschaft und wird es auch nicht werden, denn Krokodil (kriminell) sein, ist erblich und rassenbedingt. Wehe, wenn es wieder losgelassen. Im Dritten Reich wußte man um die Verderbtheit der Rasse und hatte dafür eine Endlösung. Vielleicht denkt der/die ZeichnerIn etwas „humaner“, so müßte er/sie aber mindestens an den Genen „herumspielen“, damit das angebliche Krokodil Wolle liefert und keine Schafe mehr frißt. Da ich davon ausgehe, daß der/die ZeichnerIn sich nicht als Krokodil sieht, möchte ich diesen Schafskopf etwas erhellen mit dem Ratschlag bei Alice Miller Am Anfang war Erziehung nachzulesen, besonders über Jürgen Bartsch.

3.wäre noch zu erwähnen, daß ich selbst jahrelang als Krokodil (Knast) gehalten wurde. Ich habe zwar keine Schafe gefressen, sondern sie heimlich geschoren, doch hat man weder meine Gene manipuliert noch unterlag ich einer Endlösung. Ich habe mich vielmehr auf meine „schwere“ Jugend besonnen, eine Therapie gemacht und bin seit Jahren keine „Bestie“ mehr.

Zuletzt möchte ich noch diese blöde Naturfeindlichkeit anprangern. Immer wieder werden Tieren menschliche Charaktereigenschaften zugewiesen, angefangen von der heimtückischen Schlange bis zum Krokodil. Für den/die ZeichnerIn habe ich einen Tip: Mach' doch 'ne schöne Handtasche daraus. Bernd Perschke, Schwabenheim

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