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Kritik an Weizsäcker

■ Union über Asyl-Äußerungen verärgert

Bonn (ap) — Nach den jüngsten Äußerungen von Bundespräsident Richard von Weizsäcker zur Asylproblematik ist in der Führung der Unionsfraktion Kritik am Staatsoberhaupt laut geworden. Wie am Dienstag von Teilnehmern der Fraktionsvorstandssitzung verlautete, ging es dabei vor allem um die Absage Weizsäckers an den von der Unionsfraktion für Dezember geplanten Antrag für eine Verfassungsänderung.

Der Vorsitzende der CSU-Landesgruppe, Bötsch, nannte dies „eine Ohrfeige über Fernsehen“ für die Union. Der CSU-Parlamentarier sagte, es sei eine Schwelle erreicht, an der man den Präsidenten wissen lassen sollte, daß er sich nicht in aller Klarheit einmischen könne.

Fraktionschef Dregger kündigte an, er wolle Weizsäcker die Position der Union in einem persönlichen Gespräch erläutern. Schäuble zeigte Sorge, daß durch solche Äußerungen Weizsäckers im In- und Ausland Mißverständnisse aufgebaut werden könnten.

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