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Alle loben Kohl

■ Europa-Preis für einen wahren „Staatskünstler“

Straßburg (dpa/taz) — Bundeskanzler Helmut Kohl (CDU) ereilte gestern große Anerkennung: Er wurde mit dem Europa-Preis für Staatskunst ausgezeichnet. Die Hamburger Stiftung F.V.S. verlieh Kohl den mit dreihunderttausend Mark dotierten Preis für seine unermüdlichen Verdienste um die deutsche Wiedervereinigung.

In der Laudatio im Straßburger Europarat würdigte Alt-Bundespräsident Karl Carstens Kohls unbeirrtes Vorgehen bei der Wiederherstellung der deutschen Einheit. Er habe „klug, zielbewußt, maßvoll und schnell“ gehandelt. So habe Kohl schon frühzeitig in Michail Gorbatschows neuem Kurs die großen Chancen erkannt. Es sei ihm gelungen, das Vertrauen des sowjetischen Staatschefs zu gewinnen und ihn davon zu überzeugen, daß das wiedervereinigte Deutschland eine friedliche Politik betreiben werde. Er habe auch gesehen, daß die Anerkennung der derzeitigen polnischen Westgrenze durch Deutschland die unerläßliche Voraussetzung für gute künftige Beziehungen sei.

Der Europa-Preis für Staatskunst wird seit 1969 zur Auszeichnung herausragender politischer Leistungen vergeben. Als Preisträger befindet sich Kohl jetzt in illustrer Gesellschaft: Der frühere britische Premierminister Edward Heath, Alt-Bundeskanzler Helmut Schmidt und der ehemalige französische Ministerpräsident Raymond Barre gehören zu seinen Vorgängern.

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