piwik no script img

Feindbild Schulmedizin-betr.: "Auf der Flucht vor der Schulmedizin", taz vom 7.11.91

betr.: „Auf der Flucht vor der Schulmedizin“, taz vom 7.11.91

[...] Plakativ wird hier ein Schulmedizin-Feindbild gezeichnet, damit der Gegner klar ist und man weiß, wie man sich am besten Profil verschafft. Die Ängste und Sorgen der Eltern sind verständlich und ernst zu nehmen, dürfen aber nicht Maßstab des Handelns sein. Denn Tatsache ist, daß die pädiatrische Onkologie seit 20 Jahren große Fortschritte bei der Heilung kindlicher Krebserkrankungen gemacht hat. Das ist in vielerlei Publikationen (zum Beispiel die Jahresberichte des Kinderkrebsregisters der Universität Mainz) nachzulesen. „Alternative“ Heilmethoden können den Beweis ihrer Wirksamkeit bisher nicht vorlegen.

Die Behandlung der Leukämie bei Kindern ist überaus hart und mit schweren Nebenwirkungen belastet. Das wird nicht bestritten und allen Beteiligten vor Beginn einer Behandlung mitgeteilt. Es ist dabei eine häufige Erfahrung, daß diese Belastungen von den Kindern um so besser durchgestanden werden, je mehr die Eltern ihren Kindern Sicherheit vermitteln. Es sieht so aus, daß die Eltern Scharpf dies nicht können. Sie projizieren ihre Sorgen und Ängste auf eine böse „Schulmedizin“ und holen sich bei Journalisten Unterstützung für ihre Auseinandersetzung, die an der falschen Front erfolgt. [...] Dr.Ch.Dembowski, Zeven

Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen

Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen