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IMs bitte (keine) a(A)usreden! - Zur Auseinandersetzung um die Beziehungen von Böhme,Gartenschläger und Anderson zum DDR-Staatssicherheitsdienst

Zur Auseinandersetzung um die Beziehungen von Böhme, Gartenschläger und Anderson zum DDR- Staatssicherheitsdienst

Wo Differenzierung angebracht ist, bleiben klare ethische Kriterien auf der Strecke. Wo diese nicht verlorengehen sollen, ist es um die Differenzierung geschehen.

Das scheint das Dilemma zu sein, in dem wir uns bewegen, wenn ich höre, daß Opfer des Stasi als IM geführt worden sind, und meine Reaktion herausgefordert ist.

Auch wenn Böhme, Gartenschläger und Anderson nicht über einen Kamm geschert werden können, ist bei diesen — auch bewundernswerten — Antiopportunisten doch meine Betroffenheit besonders groß. Offensichtlich sind auch Opfer nicht davor gefeit, schuldig zu werden. Ist das aber verwunderlich?

Dem obengenannten, zur Verdrängung führendem Dilemma kann man aber entgehen — durch konkrete Fragen nach dem Verhalten, der politischen und persönlichen Motivation und der ethischen Selbstreflexion. Zum Beispiel:

—Was hat die Betreffenden davon abgehalten, mit ihrem Freundeskreis über ihren Kontakt zur Staatssicherheit zu sprechen?

—Wann sind diese Kontakte abgebrochen worden — und warum?

—War es nicht eine spezifische Form der, freilich weitverbreiteten und zum Teil auch verständlichen, Selbsttäuschung zu meinen, Stasi- Kontakte als gleichgültig ansehen zu können, um kein Mißtrauen aufkommen zu lassen? Ist solche Berührung nur eine Randerscheinung?

Die Geschichte der DDR-Renitenz läßt sich nicht so salopp und zynisch abwickeln wie es Preuß mit seiner Alternative: hie die alten DDR- Verbesserer, da die jungen DDR- Verweigerer, tut (taz vom 1.11.91)?

Wir müssen die ausreden lassen, ohne in Ausreden zu verfallen! Joachim Goertz, Initiative „Recht und Versöhnung“,

(Ost-)Berlin

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