: Kunstlicht
■ Baum ab? Rote Hilfe!
Chance für kranke und „standortunsichere“ Bäume in Bremerhaven: Sie werden abgesägt, und die übergebliebenen Stümpfe werden einer Künstlerhand überlassen. Die Künstler machen Holzskulpturen draus. Die Aktion begann im September. Baumstumpf-Kunst zum Thema Baumsterben, Baumleiden, Vergänglichkeit etc. Ökomäßig ist das Projekt schwer in Ordnung: Der verrottende Stumpf ist Lebensraum für Würmchen und Käfer. Auch das kann Kunst!
Heiko Motschiedler verpackt gerade seine Aquarelle für die Reise nach Süden, an den Wänden hängen Bilder, die gen Norden gereist sind: „nord-sued“, das Projekt der GadeWe, bringt die Kunst in Bewegung. Kooperation mit der „Produzenten-Galerie“ in Passau heißt, daß Bremer in Passau ausstellen und umgekehrt. In der Reuterstraße sind jetzt die Arbeiten von Wolfgang Kretzer zu sehen, größere Acrylarbeiten mit postexpressionistischem Gestus und mythischer Aufladung (“Carmen“, „Das Ei der Nyx“). Meist wird auf grobem Nessel gearbeitet, aber auch auf Blech. Wo es beherrscht wird, kommt das Malen mit hochverdünntem Acryl in die Nähe der Transparenz der Aquarelltechnik. (Bis zum 3.12.)
Eine neue Galerie hat in der Hartwigstraße 41 den Betrieb aufgenommen: Galerie Hartwig heißt das Unterfangen und will sich „zeitgenössischen ostdeutschen Künstlern“ widmen, die „abseits des officiösen DDR-Kunstwesens und jenseits des sozialistischen Realismus“ gearbeitet haben. Chefin Erika Habermalz möchte „Spuren sichern“. Im Augenblick stellt sie Gisela Neumann und Hans-Otto Schmidt aus, beide MalerInnen Berliner Stadtlandschaft, vornehmlich Brenzlauer Berg. Die eine märchenhaft düster, der andere asketisch reduziert. Die Ausstellung wird am Samstag um 20 Uhr eröffnet und läuft bis zum 20.12.
Heinrich Vogelers Worpsweder Anwesen Barkenhoff war 1923 bis 1932 Domozil der „Roten Hilfe“, einer Hilfsorganisation der KPD, die zeitweise über 1 Millionen Mitglieder hatte. Der Barkenhoff war Kindererholungsheim. Eine Ausstellung der Barkenhoff-Stiftung zeigt ab Samstag, 19 Uhr, Arbeiten Vogelers, Entwürfe für die „Rote Hilfe“, Zeitschriftentitel, Plakate, Dokumnete und Fotos. Zudem hat der Maler Werner Schiko Teile der zerstörten Barkenhoff- Fresken von Vogeler nachempfunden, die die Ausstellung abrunden. (Eröffnungsrede: Heinrich Hannover). Bus
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