: Die inneren Motive bleiben verschlossen-betr.: "Weltbilder" von Peter Schneider", taz vom 8.11.91 und Leserbrief: "Autonomen-Hetze", taz vom 13.11.91
betr.: „Weltbilder“ von Peter Schneider, taz vom 8.11.91 und Leserbrief: „Autonomen-Hetze“, taz vom 13.11.91
Das Engagement von Autonomen, Linken und anderen Gruppen für die Flüchtlinge aus Greifswald ist höher einzuschätzen, als es bisher geschah.
Was der auf Binsenwissen“ sich stützende Kommentator festzustellen imstande war, ist nicht nur höchst befremdlich, sondern scheint auch ungeeignet, den mutigen Einsatz von Autonomen, Linken und anderen Gruppen, bei denen zweifelsohne das Gefühl größeren Anteil als der politische Instinkt hatte, angemessen zu bewerten. Der Kommentator hat es buchstäblich umgekehrt. Die Motive der Helfer als „ganz persönliche und narzißtische Interessen“ bezeichnet, während es in Wahrheit vernünftige (jedenfalls von meinem Standpunkt aus) waren.
Übrigens: Es sind ja immer nur die äußeren Vorgänge, die wir beschreiben können. Nur der von außen her feststellbare, nach außen hin in Erscheinung tretende Ablauf der Ereignisse erschließt sich uns. Aber — die inneren Motive? Sie bleiben uns verschlossen, weil sie unfeststellbar sind. Wolfgang Schröder, Rastede
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