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Stoltenberg feuert Generalmajor Schade

„Tom King hat sich aufgeführt wie ein heruntergekommener Kolonialoffizier.“ Stoltenberg habe seinen britischen Amtskollegen in der Runde der Nato-Verteidigungsminister angefahren: „Wenn Sie schon lügen, dann suchen Sie sich besser ein Thema aus, bei dem man Ihnen die Unwahrheit nicht so leicht nachweisen kann!“ So beschrieb der stellvertretende Leiter des Planungsstabes im Bundesverteidigungsministerium, Generalmajor Schade, am Rande der Nato-Tagung im sizilianischen Taormina gegenüber Journalisten den Verlauf der ersten Sitzung der 15 Verteidigungsminister am Morgen des 17. Oktober.

Wegen dieser seinerzeit von der taz und anderen Zeitungen veröffentlichen Äußerungen des Generalmajors verfügten Minister Stoltenberg und der Generalinspekteur der Bundeswehr, Naumann, jetzt die vorzeitige Abberufung Schades von seinem hohen Posten auf der Hardthöhe. Schades Äußerungen standen seinerzeit in scharfem Kontrast zu Stoltenbergs Bemühungen, die Diskussionen mit seinen Amtskollegen über die deutsch-französische Initiative für eine westeuropäische Sicherheitspolitik als harmonisch darzustellen. Bei der Bekanntgabe der Initiative einen Tag vor dem Treffen in Taormina hatte Kanzler Kohl vor der Bundespressekonferenz erklärt, „die USA“ sowie „andere wichtige Verbündete“ seien rechtzeitig vorab informiert worden. In Taormina machten sowohl King wie US-Verteidigungsminister Cheney sehr zum Ärger der Deutschen deutlich, daß dies nicht der Fall war. azu

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