: Pro und contra
■ Die Papenburger Bevölkerung ist gespalten
„Aufträge, die man nicht ausführen kann, darf man auch nicht annehmen“, meint ein Blumenhändler auf dem Papenburger Wochenmarkt und schimpft über die faktenschaffende Unternehmenspolitk der Meyer-Werft. Die Frau vom Naturkostladen nebenan: „Die Vertiefung ist nicht sinnvoll. Die Ems fließt heute schon rasend schnell für so einen kleinen Fluß.“ Wenn die Werft nur wolle, könne sie auch etwas Anderes bauen und trotzdem die Arbeitsplätze erhalten, vermutet sie.
Weder die KritikerInnen noch die BefürworterInnen der Ems- Vertiefung sind auf dem Wochenmarkt in der Überzahl. „Was wollen Sie?“ fragt eine alte Frau. „Mein Sohn arbeitet da. Wenn die Schiffe größer werden, muß auch der Fluß tiefer werden.“ Papenburg habe heute ungefähr 1.700 Arbeitslose (8,3 Prozent) — ohne die Artbeitsplätze auf der Werft seien es doppelt soviele. Ein anderer Einkäufer kommt dazu: „Wenn Arbeit dabei rauskommt, soll auch gebaggert werden.“ och
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen