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Honecker hofft offenbar auf Asyl in Chile

Frankfurt (ap) — Der ehemalige DDR-Staatschef Erich Honecker hofft nach Informationen des Hamburger Magazins 'Stern‘ weiter auf Asyl in Chile, obwohl die Regierung in Santiago dies bisher ablehnt. Honecker habe den Vorschlag des sowjetischen Vizeaußenministers Juri Derjabin, freiwillig nach Deutschland zurückzukehren, kategorisch abgelehnt, berichtete das Magazin am Wochenende vorab. Mehrere sowjetische Republiken sollen inzwischen bereit sein, das Ehepaar Honecker aufzunehmen. Bonner Politiker aus Koalition und Opposition wollen den Druck auf Moskau verstärken und Hilfen für Rußland von einer Auslieferung Honeckers abhängig machen. Bei dem Gespräch zwischen Derjabin und Honecker soll es sich um den ersten offiziellen Kontakt der sowjetischen Regierung mit dem früheren DDR-Staats- und Parteichef seit dessen Flucht gehandelt haben. Honecker soll dem Minister dabei gesagt haben: „Ich strebe eine humanitäre Lösung im Sinne einer Familienzusammenführung nach Chile an.“ Dort lebt eine Tochter Honeckers.

Derjabin habe bei der deutschen Botschaft in Moskau vorgefühlt, ob es ein stillschweigenden Einverständnis Bonns für eine Ausreise nach Chile gebe. Dies habe der Botschafter aber „unzweideutig“ verneint. Die in Chile lebende Tochter Honeckers bemüht sich intensiv um eine Einreiseerlaubnis für ihren 79jährigen Vater und ihre Mutter. Ihr sei jedoch bedeutet worden, daß Honecker nur mit einem gültigen deutschen Paß einreisen könne.

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