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Westimport Münch will CDU-Landesvorsitz in Halle

Magdeburg (taz) — Die Schlammschlachten im Vorfeld sind geschlagen, heute entscheiden die Delegierten der CDU von Sachsen-Anhalt über ihren neuen Chef. Die Kandidatenkür war ein ewiges Hin und Her. Ministerpräsident Werner Münch, Westimport aus Niedersachsen, hatte öffentlich immer wieder gesagt, daß er das Amt des Landesvorsitzenden nicht anstrebe. Nachdem mit ihm und Fraktionschef Joachim Auer schon zwei Westpolitiker Spitzenpositionen in der Landes-CDU innehaben, müsse wenigstens der Landesvorsitzende aus Sachsen-Anhalt kommen. Insgeheim brachte Münch aber nach und nach seine Legionen in Stellung. Den Journalisten flatterten zunehmend Pressemitteilungen verrschiedener CDU-Gliederungen auf den Tisch, die Münch zur Kandidatur um den Landesvorsitz aufforderten. Als auch der alte Landesvorstand um den geschaßten Ex- Regierungschef Gerd Gies mitzog, tat Münch so, als müsse er ja nun schweren Herzens dem Ruf der Partei folgen. „Eine späte Rache dafür, daß wir Gies im Sommer als Regierungschef gestürzt haben“, glaubt Joachim Auer. Der Fraktionschef hält die Vorbereitung des Landesparteitages durch den alten Vorstand für gezielte Taktik, mit der die Landtagsfraktion ausgebootet werden soll. Denn die schickt zwei eigene Kandidaten — beide aus dem Osten — ins Rennen um den Parteivorsitz. „Wenn sie beide antreten, haben weder Christoph Bergner noch Bernhard Ritter die geringste Chance“, glauben Fraktionsmitglieder. Die Vermutung liegt deshalb nahe, daß Ritter seine Kandidatur noch auf dem Parteitag zurückzieht, um Bergner bessere Chancen gegen Münch einzuräumen. Eberhard Löblich

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