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Kein Grund zur Entwarnung

■ 30.000 Berliner Jugendliche haben keinen Ausbildungsplatz

Berlin. Es gibt keinen Grund, Entwarnung für den Berliner Ausbildungsmarkt zu geben. Darauf wiesen jedenfalls gestern die Teilnehmer einer jugendpolitischen Fachtagung zur »Ausbildung im Schatten der Hauptstadt« hin. Nahezu 30.000 Jugendliche unter 25 Jahren haben keinen Ausbildungsplatz. 7.000 von ihnen sind jünger als 20 Jahre.

Führend ist Berlin bei den Ausbildungsabbrüchen. Jeder dritte Jugendliche brach im vergangenen Jahr seine Ausbildung ab - in vergleichbaren Städten wie Hamburg und Bremen nicht einmal jeder vierte. Viele arbeitslose Jugendliche oder Abbrecher tauchen in der Arbeitslosenstatistik nie oder nie wieder auf: Nur wer sich beim Arbeitsamt meldet, wird registriert. »Immer mehr Jugendliche gehen dort aber gar nicht erst hin«, stellte Peter Zabatzki vom Verein »Arbeit und Bildung in Berlin« fest.

Statt dessen verzeichnen die Projekte, die mit sozial Benachteiligten Jugendlichen arbeiten einen enormen Zulauf. Auch die Kreuzberger Ausbildungsplatzbörse, die sich um Schulentlassene ohne Ausbildungsplatz kümmert, erreichten in diesem Jahr 200 Anfragen. Im vergangenen Jahr waren es erst 100.

Gerade in Kreuzberg zeigt sich ein weiteres Problem ganz deutlich: Lediglich 65 Prozent der Hauptschüler machen einen Abschluß. Alle übrigen kommen für einen herkömmlichen Ausbildungsplatz nicht in Frage. Insbesondere türkische Jugendliche, so berichten Mitarbeiter von Beratungsstellen, seien im Ost- West-Verdrängungswettbewerb auf der Strecke geblieben. jgo

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