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Ex-Bankier überwies PDS-Millionen trotz „devisenrechtlicher Bedenken“

Berlin (dpa/bb) — Trotz „devisenrechtlicher Bedenken“ hat der ehemalige Direktor der Ostberliner Handelsbank den Überweisungsauftrag von PDS-Funktionären in Höhe von 70 Millionen Mark ausgeführt. Der ehemalige Vorstandsvorsitzende sagte gestern als Zeuge in dem Prozeß gegen die PDS-Funktionäre Pohl, Langnitzschke und Kaufmann aus. Er habe noch am Tag des Eingangs des Überweisungsauftrages versucht, den PDS-Vorstand zu informieren, jedoch niemanden erreicht. Am Abend suchte er deshalb Langnitzschke privat auf, fügte er hinzu. Er habe ihn dabei informiert, daß aufgrund der strengen devisenrechtlichen Bestimmungen der Sowjetunion die Forderung der Firma „Putnik“ möglicherweise als nicht erfüllt angesehen werden könnte. Langnitzschke habe jedoch die Bedenken mit dem Hinweis zurückgewiesen, daß der Gläubiger, die Firma Putnik, dieses Verfahren verlangt hätte. Da die Summe von einem Festgeldkonto der PDS genommen wurde, wurden der Partei Strafzinsen berechnet. Nur deshalb sei er über den hohen Überweisungsbetrag informiert worden.

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