Fromm für die Sicherheit

■ Der neue Direktor des hessischen Verfassungsschutzes

Frankfurt/Main (taz) — „Da hat das Innenministerium einen Mann berufen, der sich darüber Bewußtsein verschafft hat, daß die Aufgabenfelder des Verfassungsschutzes neu definiert werden müssen.“ Rupert von Plottnitz, Fraktionschef der Grünen im hessischen Landtag und Ex-Verteidiger von RAF-Mitgliedern, war gestern nicht unzufrieden mit der Berufung von Heinz Fromm zum neuen Direktor des Landesamtes für Verfassungsschutz durch den hessischen Innenminister Herbert Günther (SPD). Immerhin habe Fromm in seiner Antrittsrede die „Politikberatung“ als ein neues Aufgabenfeld für den Verfassungsschutz selbst benannt. Fromm löst den alten Kämpen Scheicher ab, der in Pension ging. Der erst 43jährige Fromm aus Frieda im nordhessischen Kreis Eschwege war vor seiner Ernennung zum Chef der kurz VV genannten Behörde stellvertretender Leiter der Abteilung Justizvollzug im hessichen Justizministerium — und davor Leiter der Justizvollzugsanstalt Kassel II (Sozialtherapeutische Anstalt). Fromm soll ein „Zögling“ des hessischen Ex- Oberstaatsanwaltes Christoph Kuhlenkampff sein, der inzwischen Staatssekretär im Innenministerium ist. Beide gehören dem sogenannten Frankfurter Juristenkreis an, einem Stammtisch, an dem offenbar seit Jahren die besten Posten in der Justizpolitik und der Verwaltung „ausgespielt“ werden. Bei der Amtseinführung gestern in Wiesbaden waren jedenfalls all die Macher aus dem „Juristenkreis“ anwesend. Rupert von Plottnitz jedenfalls gibt dem Neuen eine Chance und zitierte Beckenbauer: „Schaun mer mal.“ kpk