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EKD sorgt sich um sozial Schwache im geeinten Europa

Hannover (ap) — Wenige Tage vor dem Europa-Gipfel in Maastricht hat die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) in einer Denkschrift auf mögliche Verlierer bei der Einführung des europäischen Binnenmarktes 1992 hingewiesen. In der am Donnerstag in Hannover vorgestellten Studie „Verantwortung für ein soziales Europa“ wird als drohende Gefahr etwa die Nivellierung der unterschiedlichen Sozialsysteme nach unten genannt. Der EKD-Ratsvorsitzende, der badische Landesbischof Klaus Engelhardt, erklärte, die beachtlichen wirtschaftlichen Erfolge des Binnenmarktes dürften nicht blind machen für mögliche Benachteiligte in dieser Entwicklung.

In der Denkschrift wird ausdrücklich davor gewarnt, den Binnenmarkt abzuschotten und damit das „Europäische Haus“ zu einer „Festung Europa“ zu machen. Der Vorsitzende der EKD-Kammer für soziale Ordnung, Theodor Strohm, setzte sich auf der Pressekonferenz für eine deutliche Stärkung des Europäischen Parlamentes ein.

Die Achtung der Minderheiten und ihre berufliche und soziale Integration werden In der Denkschrift als entscheidende Aufgaben der Europäischen Gemeinschaft genannt. „Die größere Offenheit, die Aufhebung der innereuropäischen Grenzen und die Freizügigkeit bedeuten für die Menschen in Europa gewiß auch eine Lernzumutung“, räumen die Verfasser der Studie ein. Illusorisch sei gewiß die Vorstellung von einem „Schmelztiegel der Nationen“. Die neue Gemeinschaft müsse sich aber auch als Partnerin der Länder der Dritten Welt verstehen und sie am Wohlstand teilhaben lassen.

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