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CDU gut gelaunt für große Koalition

■ SPD zu Verhandlungen aufgefordert

Den drei CDU-Spitzenmännern stand die Freude noch im Gesicht, der Fraktionsvorsitzende Peter Kudella lächelte gar während der ganzen Pressekonferenz beglückt vor sich hin: Die grüne Mitgliederversammlung, die am Samstag überraschend die Ampelkoalition abgelehnt hatte, hatte bei den CDU-Herren Kudella, Neumann und Nölle für Hochstimmung gesorgt. Die bremischen CDU-Spitzen hatten sich sofort am Sonntag morgen als „geschäftsführender Landesvorstand“ getroffen und Briefe an den SPD-Landesvorstand und den Bürgermeister Wedemeier formuliert. Darin wird die SPD „aufgefordert, in die Verhandlung zur Bildung einer großen Koalition einzutreten.“

In dem Brief sind auch gleich die drei CDU-Männer benannt, die unbelastet von „Proporz und Frauenquote“ zu einem ersten Gespräch mit SPDlern zusammenkommen wollen: Bernd Neumann, Ulrich Nölle und Peter Kudella. Spitzenkandidat Nölle betonte, ausschlaggebend für den Willen zur großen Koalition seien weder Eitelkeit noch lockende Senatorenposten, sondern die Tatsache, daß sich Bremen in einer Notlage befinde, die nur mittels einer großen Koalition beendet werden könnte.

Bernd Neumann berichtete, daß es unter CDU-Leuten deshalb auch die Stimmung gebe, SPD und FDP „doch mal die Zitterpartie machen und sich verschleißen zu lassen“. Diese abwartende Haltung könne für die Bremer CDU als Partei für die nächste Wahl sogar erfolgversprechend sein, doch müsse die Partei jetzt an die denken, die Zweifel hegten, ob die Bremer CDU ernsthaft zu einer Koalition bereit sei. Neumann: „Deshalb wollen wir ein eindeutiges Signal setzen. Es wäre abenteuerlich, wenn die SPD sich von den brüchigen Mehrheiten grüner Parteitage abhängig machen würde.“

Als drei wichtigste CDU-Forderungen für Koalitionsvereinbarungen nannte Neumann: Erstens: Ein „klares Ja“ für die Vertiefung der Außenweser und für bisher strittige Projekte der Verkehrsanbindung. Zweitens: Ein „klares Konzept“ für Gewerbeflächen und für Wohnbebauung. Drittens: Eine „klare Aufgabenkritik“ aller Ressorts mit dem Ziel, Stellen im öffentlichen Dienst einzusparen. B.D.

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