piwik no script img

■ STASI2Mielke-Tochter entlassen

Berlin. Die Schwiegertochter des Ex- Stasi-Chefs Erich Mielke soll wegen ihrer DDR-Vergangenheit fristlos entlassen werden. Die 41jährige Marion Mielke arbeitet derzeit als Oberärztin in der Klinik für Herz- und Gefäßchirurgie im Krankenhaus Buch. Ein städtischer Untersuchungsausschuß habe ihre Weiterbeschäftigung im öffentlichen Dienst als »untragbar« bezeichnet und ihre sofortige Entlassung empfohlen. Bis 1989 hatte die Ärztin als MfS-Major im Krankenhaus des DDR-Ministerrates gearbeitet. Daß die Mielke-Schwiegertochter erst jetzt auffiel, hängt mit der mangelhaften Überprüfung des Klinikpersonals auf frühere Stasi-Mitarbeit durch die Personalabteilung zusammen. Die Überprüfungen würden »bewußt schlampig« gehandhabt, so der Vorwurf des Personalrates. »Wir können beweisen, daß die Stasi-Vergangenheit von Klinikumsmitarbeitern systematisch vertuscht wird und reihenweise belastete Personen eingestellt wurden«, erklärte Personalratsvorsitzender Herbert Kobischke. Vor allem zahlreiche Mitarbeiter der Personalabteilung sollen einst enge Kontakte zum Ministerium für Staatssicherheit unterhalten haben.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen