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Teurer Tiergarten-Tunnel

Berlin. Der von der Bundesregierung und der Berliner CDU geforderte Autotunnel unter dem Tiergarten müßte vom Land Berlin bezahlt werden. Stadtentwicklungssenator Volker Hassemer (CDU), der dies gestern bestätigte, wollte gleichzeitig keine Angaben über die Kosten der etwa drei Kilometer langen Betonröhre machen. In der gestrigen Senatssitzung hätten sich CDU und SPD über die Tunnelpläne nicht verständigen können, sagte Hassemer. Die SPD-Senatoren hätten sich »keine Zentimeterlänge mit diesem Projekt befreunden« können, obwohl es sich dabei »todsicher« um kein Konzept für eine neue Stadtautobahn nach dem Vorbild der früher geplanten »Westtangente« handele.

Der Tunnel, so Hassemer, sei nach wie vor Teil seines Stadtentwicklungskonzeptes für das künftige Parlaments- und Regierungsviertel am Spreebogen. Dieses Konzept habe er bereits vor drei Wochen in Bonn präsentiert, und es gebe für ihn »keinen Grund, diesen Plan künftig in anderer Weise vorzustellen«. Der Berliner Tunnel-Streit werde deshalb auch »keine Konsequenzen« für die Entscheidungen über den Regierungsumzug haben, die das Bundeskabinett in Bonn heute treffen will.

Die SPD hatte — wie berichtet — am Montag den Bau eines Tiergartentunnels nicht abgelehnt, ihn jedoch an eine Reihe von Bedingungen geknüpft, die die CDU erfüllen müsse. Die Berliner Jusos kritisierten gestern, diese Option für den Tunnel gebe ein »falsches Signal«. Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) warnte, die geplanten Tunnelröhren unter dem Tiergarten könnten »die Vegetation der gesamten Innenstadt gefährden«, da beim Ausheben der Baugruben Grundwasserabsenkungen unvermeidlich wären. Die »astronomischen Baukosten« würden ausreichen, ganz Berlin mit einem modernen Straßenbahnnetz zu bedienen. hmt

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