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Thema heute: Totenkult

Der Tod ist ein Mythos. In der westlichen Gesellschaft existiert er fast nur noch als auflagenfördernde Schlagzeile, die uns von jedem Zeitungskiosk anbrüllt. Das Sterben bekannter Persönlichkeiten wird minutiös nachgezeichnet, der Aids-Tod fernsehgerecht inszeniert.

Die Normalsterblichen geht der Tod jedoch nichts an. Er wird an den Rand gedrängt und hat seine Natürlichkeit verloren. Und erwischt es doch einen nahestehenden Menschen, so wird die Trauerarbeit delegiert, die Beliebtheit des Toten in Mark und Pfennig gemessen — oder in Schilling, wie in Wien, der europäischen Hauptstadt des Begräbniszeremoniells.

Bald wird auch das der Vergangenheit angehören, der Tod endgültig besiegt sein. In den USA lassen sich bereits heute betuchte Tote einfrieren, auf daß ihnen die ärztliche Kunst später zur Wiederauferstehung verhelfe. Der Tod als Intervall.

In einigen Kulturen Europas haben sich Relikte aus einer Zeit erhalten, als Leben und Tod auch im Bewußtsein der Gesellschaft noch dicht beeinander lagen. EUROTAZ stellt verschiedene Beispiele dafür vor.

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