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Berichtigung: Richard Serra/ Dirk Reinartz: Afangar. Schwarzweiß-Fotografien und zeichnerische Entwürfe

Wenn die Bilder gefehlt hätten, wir hätten es schon noch bemerkt. Statt dessen fehlte der Text, der sie begleiten sollte, am Freitag. Sie erinnern sich: diese seltsamen steinernen Säulen, die paarweise in den kahlen isländischen Himmel ragen. Selbst der Fotograf ist uns durch die Schlamperei verloren gegangen. Jetzt aber wird nachgeliefert:

„Sie sind nicht vom Himmel gefallen, auch wenn sie so aussehen: die Säulen auf der Insel Videy. Der sie dort aufgerichtet hat, ist kein geringerer als Richard Serra, bekannt geworden durch die rostigen Elemente, mit denen er in Bochum und New York gleichermaßen Anstoß erregt hat. Eigenartig, wie Serra nun, auf der Insel nahe dem Hafen von Reykjavik auf Island, seinen Objekten eine ,primitiv‘-religiöse Aura gibt. Der Fotograf Dirk Reinartz hat, in Kooperation mit Serra, die neun Säulenpaare aufgenommen, ihre Integration in die karge Landschaft und ihre vorsichtige Artifizialität zu zeigen versucht. Die Basalt-Säulen sind so zu Paaren geordnet, daß sie aus der Nähe eigenständig wirken und aus der Ferne eine Einheit bilden. Sie verlängern die Schwärze des felsigen Grunds und durchschneiden vertikal den Horizont. Was bei Reinartz deutlich wird, ist, wie die Säulenpaare auf der Insel Stationen bilden, und wie sich das gesamte Ensemble von jeder Station aus völlig unterschiedlich darbietet. Die Insel schließt sich zu einem Ambiente. Serras Kunstgriff besteht darin, daß er die Säulen auf zwei unterschiedlichen Höhenlinien postiert und die Differenz am oberen Ende der Säulenpaare ausgleicht. Wer die Anlage der Skulpturen begreifen will, muß auch die Insel begreifen. Woher der Titel des Buches stammt, erklärt sich allerdings nicht.

Richard Serra/Dirk Reinartz: Afangar. Schwarzweiß-Fotografien und zeichnerische Entwürfe. Steidl Verlag, Göttingen. Gebunden, 48 Mark.uez“

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