piwik no script img

Wer verwaltet den SPD-Schatz?

Bonn (dpa) — Der frühere nordrhein-westfälische Städtebau- und Verkehrsminister Christoph Zöpel ist aussichtsreichster Kandidat für das Amt des neuen SPD-Schatzmeisters. Dies zeichnete sich einen Tag vor der Sitzung der Spitzengremien der Partei ab. Parteichef Engholm will heute seinen Kandidaten als Nachfolger von Hans-Ulrich Klose bekanntgeben. Der zur Parteilinken zählende Zöpel wollte sich nicht dazu äußern, ob er zur Wahl antritt. „80 Prozent des Erfolges in der Politik liegen darin zu schweigen“, teilte er auf Anfrage mit.

Engholm hatte sich zunächst für eine Frau als SPD-Schatzmeisterin ausgesprochen, ohne jedoch eine geeignete Kandidatin zu nennen. Die Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Frauen, Inge Wettig-Danielmeier, selbst als Kandidatin im Gespräch, sagte, es sei „unglaublich“, daß Frauen bei der Besetzung von SPD-Spitzenämtern mit dem Argument, sei seien geringer qualifiziert, Minuspunkte erhielten. Vor der Schatzmeisterwahl wiederholten sich die „politischen Rangeleien“ um den Fraktionsvorsitz: „Wenn Herta Däubler-Gmelin ein Mann gewesen wäre, wäre niemand gegen sie aufgestanden.“

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen