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Rechter Wahlsieg in Nigeria

Berlin (taz) — Die Bundesstaatswahlen in Nigeria, bei denen die beiden von der Militärregierung gebildeten Parteien zur Wahl standen, führten zu einem Sieg der „eher rechten“ NRC (Nationale Republikanische Konvention). Diese hat bisher in mindestens 16 der 30 Bundesstaaten gewonnen. Unter anderem siegte sie in Lagos-Stadt, das als Hochburg der „eher linken“ Sozialdemokraten (SDP) galt. Zu Gewalt kam es bei dem Wahlgang nicht, doch war die Wahlbeteiligung bei diesem Gehversuch der von oben gesteuerten Demokratisierung gering — sie lag bei etwa 30 Prozent. Alle Staaten im islamischen Norden fielen an die NRC — auch die nördliche Metropole Kano, wo schwere religiöse Unruhen im Oktober mehrere hundert Tote forderten. Die Rechtspartei wird vom islamischen Kalifat von Sokoto unterstützt, das als traditionelle Autorität während der Kolonialzeit und nach der Unabhängigkeit immensen politischen Einfluß ausübte. Der Sultan von Sokoto, Ibrahim Dasuki, gilt als einer der reichsten Männer des Landes und ist ein Freund des Staatspräsidenten Ibrahim Babangida. Innerhalb der SDP, die zuvor noch mit einem Sieg in einer Mehrheit der Bundesstaaten gerechnet hatte, werden nun Fraktionskämpfe erwartet, die sogar das Ende der Partei bedeuten könnten. Damit wäre auch das staatlich dekretierte Zweiparteiensystem gefährdet. D.J.

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