Aeroflot am Boden

Moskau (ap) — Das Jahr 1991 war nach Angaben eines Sprechers der sowjetischen Luftfahrtkontrollbehörde das bislang schwärzeste Jahr für die staatliche Fluggesellschaft Aeroflot. Noch nie habe es so viele Abstürze, Tote und Irrtümer von Piloten gegeben. Wie Waleri Postnikow der Nachrichtenagentur 'Tass‘ sagte, wurden bislang bei 36 Abstürzen 252 Menschen getötet und 185 verletzt. 1990 seien bei 27 Abstürzen 194 Menschen ums Leben gekommen, 1989 bei 23 Abstürzen 98 Menschen. Außerdem könnten zur Zeit wegen Treibstoff- und Ersatzteilmangels 40 Prozent der Flotte nicht eingesetzt werden, das sind immerhin 2.800 Maschinen. Der stellvertretende Direktor der Luftfahrtkontrollbehörde, Rudolf Tejmurasow, machte für die Abstürze den Übergang zur Marktwirtschaft in der UdSSR verantwortlich. Gewinne seien nun das wichtigste Ziel, und dies gehe zu Lasten der Sicherheit.