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Well done, Mr. Finley

■ Die Mittelgewichts-WM geht nach Irland

Wenn David gegen Goliath antritt, begleiten die guten Wünsche aller Wohlmeinenden den Angriff des Wichts mit der Steinschleuder. Wo immer aber der vergleichsweise zwergwüchsige irische Profiringer Fit Finlay sich größeren und athletischeren Gegnern stellt, badet er in einem Meer von Hass. Egal, wie gekonnt der beherzte Gnom die Recken in die Seile jagt: Jede seiner Aktionen ist von wütenden Pfeifkonzerten begleitet. Und wann immer der irische Streetfighter ein Brett vor Kopf oder Body geknallt kriegt, kennt das Entzücken auf den Rängen keine Grenzen.

Kristallisiert sich hier kulturkämpferischer Protestantismus gegen die Katholizität des freien Irland? Gedanken in dieser Richtung müssen erlaubt sein, denn in besonders dreister Form gebärdet sich der Mob, wenn Finlay gegen Haudegen des Empire antritt. Selbstredend, daß der anglophile Pöbel den Champion Steve Wright gegen den Herausforderer Finlay auch dann noch bejubelt, wenn der Brite ganz derbe manipuliert: Da nestelt das britische Sumpfhuhn am Alabaster- Leib des irischen Rebellen herum, ihn vor dem Ringrichter der Verwendung unerlaubter Gegenstände zeihend. Als Finlay seine Unschuld durch Heben der Arme beweiskräftig machen will, hämmert Mr.Wright auf das schutzlose Sonnengeflecht des Gegners: Oh, Du Verkommenheit kolonialer Willkür!

Rebellion siegt durch Schulterfesselung, dem erbitterten Gejohle der 9.OOO TeetrinkerInnen zum Trotz. Der Weltmeistergürtel geht nach Irland, wird dort vielleicht zu den Klängen von „a nation once again“ über dem Weihwasserbecken mit Whisky besprenkelt und für den Balladen- Wettbewerb von SINN FEIN als Preis zur Verfügung gestellt. Mr. Finlay, well done: Sie taten gut! UrDrü

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