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Erster Streik gegen Freigabe der Preise

Moskau (dpa) — Nach Rußland, der Ukraine und Moldawien hat auch Weißrußland gestern die Preise freigegeben. Dort blieb bisher alles ruhig. In der westukrainischen Stadt Ternopol dagegen kam es im Landwirtschaftsmaschinenwerk bereits zu einem ersten Proteststreik gegen die Preiserhöhungen.

Der Protest entzündete sich spontan an dem teurer gewordenen Kantinenessen, war aber auch gegen die allgemeine Verteuerung gerichtet. Die Arbeiter monierten vor allem, daß die Lebenshaltungskosten um das Fünffache gestiegen, die Löhne aber nur verdoppelt worden seien.

Aber trotz der drastischen Verteuerung der Grundnahrungsmittel, hat sich die Versorgungslage insgesamt offenbar noch nicht gebessert. In der fernöstlichen Stadt Wladiwostok zum Beispiel herrschte nach Angaben der Russischen Informations- Agentur 'RIA‘ vom Freitag nach wie vor „ein katastrophaler Brotmangel“. Der Leiter der Stadtverwaltung, Fjodor Nowikow, bezeichnete die Lage „als besorgniserregend“. Die Mehlvorräte reichten nur noch für zwei Wochen.

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