: IKRK-Kritik in Kambodscha
Phnom Penh (ap) — Die von der kambodschanischen Regierung am Freitag angekündigte Freilassung von 400 politischen und Kriegsgefangenen ist vom Internationalen Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) als Verstoß gegen die Friedensvereinbarung kritisiert worden. Jean-Jacques Fresard vom IKRK erklärte, die 400 seien nur ein kleiner Teil der insgesamt etwa 2.000 Gefangenen, die von der Regierung Sun Sen festgehalten würden. Das IKRK werde an der Aktion nicht mitwirken. Auch der UNO-Beauftragte ließ wissen, daß er nicht kommen werde. Wegen der Kritik des IKRK sagte das kambodschanische Außenministerium die geplante Freilassungszeremonie kurzfristig ab, ob damit auch die Freilassung selbst abgesagt wurde, war nicht klar. Auch die Rebellen sollen noch Gefangene festhalten. „Keine der Parteien hat sich an den Artikel 21 der Friedensvereinbarung gehalten“, sagte Fresard zur vereinbarten beiderseitigen Freilassung von Gefangenen. „Dutzende von Diskussionen und Briefwechsel blieben ohne Ergebnis. Sie haben einfach beschlossen, sich nicht an das Abkommen zu halten“.
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